Krakau-Fahrt der Israel AG: Eine Reise voller Eindrück und Emotionen


Vom 29.1 bis zum 3.2.2016 reiste die Israel-AG des Einstein-Gymnasiums Rheda mit 19 Schülern und 3 Lehrern nach Krakau. Am Freitag, den 29.1., flogen wir vom Flughafen Dortmund aus gen Krakau. Am späten Abend fuhren wir mit dem Bus in die Stadt, um von dort aus den Fußweg zu unserem Hotel durch die noch weihnachtlich geschmückte Innenstadt anzutreten.
Am darauffolgenden Tag begannen wir früh am Morgen die Stadtführung, bei der sich die Gelegenheit bot, die berühmte Marienkirche, die alten Tuchhallen und das Wawel-Schloss zu besichtigen. Nicht nur die Sehenswürdigkeiten zeugen von der Pracht der Stadt, auch alle anderen Gebäude spiegeln die Schönheit des Jugendstils wider.
Der Schwerpunkt dieser Reise aber lag auf der Erkundung jüdischen Lebens im Umfeld Krakaus. Dazu besuchten wir am dritten Tag das ehemalige Stammlager Auschwitz 1 und das Vernichtungslager Birkenau. Eine Führung durch die alten Baracken des Stammlagers offenbarte die Schreckenstaten, die an diesem Ort begangen wurden. Ausgestellte Brillen, Prothesen, Schuhe und Haare der damaligen Häftlinge verbreiteten Entsetzen in unseren Gesichtern. Danach fuhren wir per Bus in das Vernichtungslager Birkenau, wo uns durch eine Führung die Grausamkeiten nochmals bewusst wurden. Wir gingen auf dem Weg zu den gesprengten Gaskammern, dem Weg auf dem vor mehr als 70 Jahren, Millionen Juden und andere Häftlinge in den Tod geführt worden sind. Die meisten unserer Gruppe berichteten später von einem verbrannten Gestank, der wohl immer noch in der Nähe der Krematorien in der Luft lag. Besonders hier verbreitete sich Schweigen, denn alle versuchten sich in das Leben und in die Angst der gefangen gehaltenen Menschen hineinzuversetzen, was schwierig und emotional zugleich war. Einmal mehr wurde uns klar, dass bestialische Taten auf der Tagesordnung standen, Menschen mussten zusammengepfercht auf Strohpritschen in ungeheizten Baracken leben. Kinder wurden geboren, um hier zu sterben. Auch die Zustände in den sanitären Anlagen waren unmenschlich. Dieses Konzentrationslager ist ein Zeugnis für das Scheitern von tolerantem Zusammenleben, ein Mahnmal für ewige Zeiten. Bedrückt gingen wir durch die Pforten des Lagers und in Gedanken schwelgend fuhren wir zurück nach Krakau.
Am nächsten Tag folgte ein Besuch des Salzbergwerks Wieliczka, ein faszinierendes Höhlensystem mit zahlreichen Kapellen unter Tage.
Am fünften Tag folgten wir wieder Spuren jüdischen Lebens. Dazu zählte eine Besichtigung der alten Schindler-Fabrik, in der Oskar Schindler viele Juden vor dem Tod durch die Nazis bewahrte. Heute zeigt das Museum im Inneren eine Ausstellung dazu. Nachdem wir einige Synagogen im alten jüdischen Viertel Kazimierz betrachten konnten, genossen wir ein koscheres Drei-Gänge-Menü in einem jüdischen Restaurant und ließen den Abend damit gelungen ausklingen.
Am letzten Tag hatten wir noch eine Führung im Collegium Maius, dem ältesten Universitätsgebäude, in dem auch Nikolaus Kopernikus, der Entdecker des heliozentrischen Weltbildes, studiert und gewirkt hat. Ein letztes Mal Kultur erleben, durften wir beim Pierogi essen, eine lokale Spezialität, um danach den Flug nach Dortmund anzutreten. Voller Eindrücke endete unsere Reise am 3.2.2016 um 21.00 Uhr am Bahnhof Rheda. Für diese Reise danken wir unseren Lehrern für die Planung und den zahlreichen Sponsoren, dem Erzbistum Paderborn, der Stadt Rheda-Wiedenbrück und dem Simonswerk.

Lukas Terhechte, EF
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